Einleitung – Die sogenannte Magen-Darm-Grippe (Gastroenteritis) ist eine Entzündung der Schleimhäute des Magens und des Dünndarms. Die Entzündung wird oft von Brechdurchfall begleitet. In den meisten Fällen sind Viren der Auslöser einer Gastroenteritis – in seltenen Fälle sind die Auslöser Bakterien oder Parasiten.
Mit einer Grippe (Influenza) hat die Magen-Darm-Grippe nichts zu tun. Meistens wird die Gastroenteritis durch Schmierinfektionen übertragen. Dabei gelangt der Erreger vom Stuhl oder vom Erbrochenen eines Betroffenen auf Gegenstände oder Oberflächen. In der Folge können sich Personen bei mangelnder Hygiene anstecken, indem sie die infizierten Flächen berühren und die Erreger über die Hände in den Mund und in der Folge in den Magen gelangen.
Mediziner sprechen dabei von einer fäkal-oralen Übertragung. Die Krankheitskeime können aber auch über verunreinigtes Trinkwasser oder verunreinigte Lebensmittel übertragen werden. Die Beschwerden einer Gastroenteritis unterscheiden sich je nach Erreger – sie reichen von milde bis heftig.
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Wie erkennt man eine Magen-Darm-Grippe?
Magen-Darm-Infektionen © iStock.com / SolStock Mit Übelkeit, Durchfall und Erbrechen kündigen sich Magen-Darm-Infektionen an. Meist kommen die Beschwerden genauso schnell wie sie wieder gehen. Magen-Darm-Infektionen – auch Gastroenteritis genannt – gehören weltweit mit Abstand zu den häufigsten Infektionskrankheiten.
Fast jeder Mensch erkrankt im Laufe seines Lebens zumindest einmal an einem Brechdurchfall. Oft sogar mehrmals. Entsprechend sind Magen-Darm-Infektionen zusammen mit bakteriellen Lebensmittelvergiftungen auch Spitzenreiter bei den Beweggründen, eine Arztpraxis aufzusuchen. Brechdurchfälle werden sowohl durch als auch durch verursacht, selten durch,
Insbesondere und sind für einen Großteil der Magen-Darm-Infektionen verantwortlich. Zu den bekanntesten Bakterien gehören, oder Escherichia coli – Spezies wie z.B. Enterohämorrhagische Escherichia coli, kurz EHEC. Sie haben in der Vergangenheit bereits viele Krankheitswellen ausgelöst.
Brechdurchfälle durch Lebensmittelvergiftungen werden vor allem durch Staphylokokken verursacht. Die Bakterien produzieren Giftstoffe, sogenannte Toxine, die dann die Erkrankung hervorrufen. Magen-Darm-Infektionen sind meist sehr ansteckend. Je nach Erreger gibt es unterschiedliche Übertragungswege. Die Verbreitung erfolgt bei Brechdurchfällen sehr häufig durch sogenannte fäkal-orale Infektion.
Die Keime werden als kleinste Spuren von Stuhlresten oder Erbrochenem an Lebensmitteln, Getränken oder den Händen weitergetragen. Von hier aus gelangen die Erreger in den Mund und von dort aus weiter in den menschlichen Verdauungstrakt. Die häufigste Übertragung erfolgt über verunreinigte Nahrungsmittel/Getränke.
Rohes Fleisch, Eier, Milch, Fisch oder Rohwurstsorten können Keime enthalten. Aber auch Salate, Sprossen, Obst, Krabben oder Muscheln, ebenso verunreinigtes Wasser oder andere Getränke können Erreger enthalten.In Mayonnaise und Cremetorten werden auch Bakterientoxine gefunden. Gegenstände wie Toiletten, Türgriffe, Handläufe oder Armaturen können mit Keimen verunreinigt sein.
Man spricht hier von einer Kontamination. Über die Hände gelangen die Erreger von den befallenen Gegenständen dann möglicherweise weiter in den Mund. Bei der Versorgung von an Brechdurchfall Erkrankten können die Erreger leicht von Mensch zu Mensch weitergegeben werden (fäkal-oral und über Tröpfcheninfektion).
- Daher muss hierbei sehr genau auf die Einhaltung der Hygieneregeln geachtet werden.
- Einige Erreger werden durch den Kontakt zu Tieren übertragen.
- EHEC-Bakterien etwa über Ziegen und Schafe – Salmonellen und Campylobacter durch den Kontakt zu Geflügel.
- Reptilien übertragen „exotische” Salmonellentypen.
- Dadurch haben insbesondere Erkrankungen von Säuglingen und Kleinkindern in den letzten Jahren zugenommen.
Kinder dieser Altersgruppe sollten aufgrund dessen nicht mit Reptilien zusammen in einem Haushalt leben.Allgemein ist es wichtig nach dem Kontakt zu Tieren die Hände gründlich mit Wasser und Seife zu waschen, um die Gefahr einer Ansteckung einzudämmen.
können aber auch über eine Tröpfcheninfektion weiter gereicht werden. Dabei gelangen winzige virushaltige Tröpfchen während des Erbrechens in die Umgebung und werden im Anschluss von einem Gesunden eingeatmet. Das Ausmaß der Beschwerden ist je nach Erregertyp und Zustand der Körperabwehr unterschiedlich.
Die Erreger brauchen auch vom Ansteckungszeitpunkt unterschiedlich lange, um Beschwerden auszulösen. Das kann je nach Erreger zwischen einigen Stunden bis zu einigen Tagen dauern. Meist fängt die Erkrankung mit Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall an.
- Die Durchfälle können wässrig, blutig oder schleimig und von starken Blähungen begleitet sein.
- Der Erkrankte fühlt sich schlapp – gelegentlich kommt noch Fieber hinzu.
- Durch den Flüssigkeitsverlust entsteht unter Umständen Schwindel oder ein ausgeprägtes Schwächegefühl.
- Normalerweise klingen die Beschwerden nach einigen Tagen wieder vollständig ab.
Bei Senioren oder Menschen mit geschwächter Immunabwehr können Brechdurchfälle schwer verlaufen. Das gilt auch für Säuglinge und Kleinkinder. Sie reagieren auch besonders empfindlich auf den Flüssigkeitsmangel, der durch häufiges Erbrechen und anhaltenden Durchfall verursacht wird.
- Deshalb sollten diese Risikopatienten eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.
- Es können Kreislaufprobleme bis zum Kollaps auftreten und in sehr schweren Fällen droht sogar Nierenversagen.
- Bei schweren Verläufen muss der Flüssigkeitsverlust durch Infusionen ausgeglichen werden.
- Auch für ansonsten gesunde Erwachsene gilt: wenn starke Kreislaufprobleme auftreten oder Muskelkrämpfe, Schläfrigkeit oder Verwirrtheit sowie hohes Fieber, sollte in jedem Fall eine Ärztin oder Arzt zu Rate gezogen werden.
Das gleiche gilt für den Fall, dass Blut im Stuhl auftritt oder dass der Brechdurchfall länger als drei Tage anhält. Um schnell von einer Magen-Darm-Erkrankung zu gesunden, ist es ratsam auf seinen Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt zu achten und weiteren Infektionen vorzubeugen.
- Hausmittel können akute Beschwerden lindern.
- Besonders wichtig ist es, den Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust auszugleichen.
- Das bedeutet: viel trinken! Vor allem leicht gesalzenen Tee oder Brühe in kleinen Schlucken, um ein erneutes Erbrechen zu vermeiden.
- Feste Nahrung sollte erst nach dem Ende des Erbrechens dazu kommen.
Gut geeignet sind Salzstangen, Zwieback, gekochte Haferflocken und andere gut verträgliche Lebensmittel wie zerdrückte Banane oder Möhrenbrei. Mit dem Durchfall scheidet der Patient Erreger und Gifte aus, deshalb sind stopfende Lebensmittel oder Medikamente nicht sinnvoll, sie können unter Umständen den Krankheitsverlauf sogar verlängern.
Um andere nicht anzustecken, sollten Erkrankte oft und gründlich die Hände waschen und den Kontakt zu anderen Menschen einschränken. Nach Möglichkeit sollten auch Toilette und Schlafraum während der akuten Krankheitsphase getrennt von den Gesunden benutzt werden. Wichtig ist, die Räume häufig zu lüften. Erbrochenes oder Stuhlreste müssen schnell beseitigt werden, am besten Handschuhe bei der Reinigung tragen.Erkrankte sollten keine Speisen für andere zubereiten.Bettwäsche, Handtücher und Waschlappen des Patienten sollten bei mindestens 60° Celsius gewaschen werden. Auch für das Geschirr ist die höchste Waschtemperatur im Geschirrspüler angeraten.
Ein Impfstoff steht gegen Rotaviren zur Verfügung. Die Schluckimpfung schützt insbesondere Säuglinge und Kleinkinder, da der Verlauf der Erkrankung bei ihnen besonders schwer sein kann. Gegen die übrigen Erreger einer Magen-Darm-Infektion kann man je nach Übertragungsweg auf unterschiedliche Art vorbeugen.
Lebensmittel wie Eier, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte können Erreger wie Salmonellen enthalten. Deshalb ist es wichtig diese Lebensmittel gut durchzugaren.Alte und abwehrgeschwächte Menschen sowie Kleinkinder oder Schwangere sollten Nahrungsmittel wie Rohmilchprodukte, rohes Fleisch bzw. Rohwurstsorten wie Mettwurst oder Rohfisch-Gerichte wie Sushi meiden.Hygiene ist auch in der Küche wichtig. Dazu gehört häufiges Händewaschen zwischen den Arbeitsgängen, besonders zwischen der Zubereitung von tierischen und pflanzlichen Produkten. Geschirrhandtücher und Wischtücher müssen regelmäßig gewechselt und Schneidebretter und Messer gründlich gereinigt werden. Vor allem nach der Zubereitung von Fleisch und Geflügel. Auftauwasser sollte zügig entsorgt werden.Wichtig ist auch eine lückenlose Kühlkette. Verderbliche Lebensmittel gehören nach dem Einkauf direkt in den Kühlschrank oder den Gefrierschrank. Hält man dagegen Essen lange bei niedrigen Temperaturen unter 60 C° warm, können sich dort Keime vermehren.
Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratung und Information zur Verfügung.Weitere Informationen insbesondere zu Erregern wie Salmonellen, Rota- oder Noroviren finden Sie auch im Internet auf den Seiten des, : Magen-Darm-Infektionen
Wie bekommt man eine Magen-Darm-Grippe?
Viren als Ursachen – Eine Magen-Darm-Grippe kann vielfältige Ursachen haben. In der Regel sind Viren, seltener auch Bakterien oder Parasiten die Auslöser. Liegt eine virale Infektion vor, stecken besonders häufig Noroviren oder Rotaviren hinter den Beschwerden.
- Bei einer Infektion mit Noroviren ist der Krankheitsverlauf häufig besonders heftig.
- Vor allem bei älteren Menschen kann es durch den großen Flüssigkeitsverlust zu starken Kreislaufproblemen kommen.
- Noroviren sind äußerst ansteckend – eine Ansteckungsgefahr ist bis 48 Stunden nach dem Abklingen der letzten Symptome gegeben.
Teilweise werden Noroviren aber auch noch Wochen später ausgeschieden, so dass eine Ansteckung auch dann noch möglich ist. Bei Kindern wird eine Magen-Darm-Infektion oftmals durch Rotaviren ausgelöst. Die Viren gelten als der häufigste Durchfallerreger bei Kindern unter fünf Jahren.
Was tun bei Magen und darmgrippe?
Magen-Darm-Aufbau während und nach der Erkrankung – In der Akutphase der Erkrankung ist es zunächst einmal wichtig, dass überhaupt gegessen und getrunken wird. Der Körper verliert schließlich durch den Durchfall sehr viel Wasser und auch Mineralsalze.
- Tees (Kamille, Fenchel, Pfefferminze), Karottensaft, fettarme Hühnerbrühe und bei Bedarf Elektrolytlösungen aus der Apotheke
- Banane (enthält viel Kalium)
- geriebener Apfel mit Schale (enthält Pektine, die Giftstoffe binden können)
- Haferschleim (kann sich beruhigend auf Magen und Darm auswirken und enthält darüber hinaus viele B-Vitamine)
- Gemüsesuppe mit Karotten oder Kartoffeln
- leicht bekömmliche Lebensmittel wie Weißbrot, weißer Reis, Zwieback oder Babybrei
Grundsätzlich darfst du nach einem Magen-Darm-Infekt essen, was dir schmeckt, wonach dein Körper verlangt und was du gut verträgst. Wenn du aber immer noch Bauchschmerzen oder andere Beschwerden hast, ist Schonkost anzuraten, Das bedeutet: Setze auf kleine, leicht verdauliche Mahlzeiten und vermeide die folgenden Lebensmittel:
- scharfe oder gebratene Speisen
- sehr heiße oder sehr kalte Mahlzeiten
- fettiges oder frittiertes Essen
- blähendes Gemüse
- stark fruchtzuckerhaltiges Obst
- Kaffee, Alkohol und Kohlensäure
Wie lange du nach einem Magen-Darm-Infekt Schonkost zu dir nehmen solltest, ist sehr individuell und hängt von deinen spezifischen Beschwerden ab. Sobald du keine Symptome mehr hast, kannst du auch wieder normal essen. Ruhe, stressabbauende Aktivitäten, Wärme und leichte Bewegung können ebenfalls guttun.
Wie oft bricht man bei Magen-Darm?
Wie erfolgt die Therapie? – Die Therapie besteht in erster Linie darin, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen bevor Symptome eines Volumenmangels auftreten. Dem Patienten sollte viel Flüssigkeit angeboten werden und die Flüssigkeitsaufnahme sollte in kleinen Portionen von 10 bis 30 ml erfolgen.
Erbricht der Patient 1-bis 3-mal pro Tag oder hat bzw.1 bis 3 Durchfälle am Tag und kann dabei noch Flüssigkeit aufnehmen, dann ist das Risiko eines Volumenmangels gering. Ist aber der Patient nicht in der Lage etwas im Magen zu behalten, dann sollte eine Infusionstherapie in Betracht gezogen werden.
Auf jeden Fall sollte zur Beurteilung des Allgemeinzustandes ein Kinderarzt aufgesucht werden und die Entscheidung der richtigen Therapie vom Arzt getroffen werden.