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Was ist heute in Lingen Ems passiert?
Lingen – Einbruch in Keller Lingen (ots) – Zwischen Sonntag, 19.20 Uhr, und Montag, 4.45 Uhr, sind bislang unbekannte Täter in einen Kellerraum eines Mehrfamilienhauses an der Friedrichstraße in Lingen eingebrochen. Sie entwendeten unter anderem eine Flasche Alkohol.
Warum heißt Lingen so?
Der ursprüngliche Siedlungsschwerpunkt im Raum Lingen lag im heutigen Altenlingen. Der Bischof von Osnabrück besaß dort vor der Jahrtausendwende in der Nähe eines Emsübergangs eine Grundherrschaft. Was diesen Ort interessant machte, war seine Lage im überörtlichen Verkehrsnetz.
- Von Jütland herkommend überquerte hier die Flämische Straße die Ems.
- Sie traf dabei auf die Friesische Straße, die dem Fluß folgend Westfalen mit der Nordseeküste verband.
- Hinzu kam der Verkehr auf der Ems.
- Diese war das ganze Mittelalter hindurch mindestens bis Meppen, häufig auch bis Rheine schiffbar.
Im Jahre 975 trug Bischof Liudolf von Osnabrück dem mit ihm verwandten Kaiser Otto II. seinen Grundbesitz in Lingen zu Lehen auf in der darüber ausgestellten Urkunde wird der Name Lingen (Liinga) erstmals erwähnt. Unter Kaiser Lothar III. (1125 – 1137) wurden die Grafen von Tecklenburg im Raum Lingen Nachbarn des Bischofs von Osnabrück.
Sie zogen sich jedoch schon bald aus der Furtsiedlung zurück und gründeten 2,5 km flußaufwärts auf dem hochwasserfreien Plateau zwischen Mühlenbach und Ems, wo sie ebenfalls einen Hof besaßen, eine neue Siedlung, auf die der Name Lingen überging. Im Jahre 1150 war diese Entwicklung zu einem gewissen Abschluß gelangt.
Die Tecklenburger verkauften in diesem Jahr ihren Hof in der nun Altenlingen genannten Furtsiedlung an den Bischof von Osnabrück. Gleichzeitig mit der Gründung und dem Ausbau der neuen, besser zu verteidigenden Siedlung muß auch die Verlegung des Emsübergangs 4 km flußaufwärts erfolgt sein.
- Etwa 1225 plante Graf Otto offensichtlich, das neue Lingen zur Stadt auszubauen.
- Im Jahre 1227 vereinbarten die gegen ihn verbündeten Bischöfe von Köln und Osnabrück, daß sie nach einem Sieg über den Grafen von Tecklenburg die Einkünfte aus Zoll, Münze und Gericht in Lingen teilen wollten, gleichgültig ob das Dorf Lingen von ihnen zur Stadt gemacht werde oder in seinem jetzigen Zustand verbleibe.
Lingen besaß damals also, obwohl es noch Dorf (villa) genannt wurde, bereits städtische Qualitäten. Zu unterscheiden sind zwei Siedlungskerne: die vorstädtische Siedlung in der Nähe der Ems und der südöstlich davon gelegene, wohl burgähnlich befestigte Haupthof.
- Zu der geplanten Stadtgründung durch die beiden Bündnispartner kam es jedoch nicht.
- Die Tecklenburger arrangierten sich schon bald mit ihren Gegnern und beließen Lingen in seinem vorstädtischen Zustand.
- Erst mit Beginn des 14.
- Jahrhunderts mehren sich die Anzeichen für eine Weiterentwicklung Lingens zur Stadt.
Die Urkunden berichten von einem Markt in Lingen und Lingener Maß. Die Grafen von Osnabrück stellen auswärtigen Kaufleuten Geleitsbriefe für einen ungehinderten Besuch der beiden Lingener Jahrmärkte (1. Mai und 21. Oktober) aus. Im Jahre 1314 war das Lingener Marktrecht Vorbild für den neu eingerichteten Markt in Friesoythe.
- Parallel dazu erfolgte der Ausbau zum Verwaltungsmittelpunkt.
- Darauf weist die erste Erwähnung von Lingener Burgmannen (1320) und eines Amtes Lingen (1322) hin.
- Die entscheidenden Schritte auf dem Weg zur Stadt machte Lingen in den Jahrzehnten vor der Mitte des 14.
- Jahrhunderts.
- Damals dürfte auch die Lücke zwischen der Vorsiedlung nahe der Ems und dem Haupthof geschlossen und der mittelalterliche Grundriß der Stadt mit seinen drei Toren vollendet worden sein.
Auf die drei Stadttore nimmt das 1394 erstmals belegte Stadtsiegel Bezug. Eine Stadtrechtsverleihung ist nicht direkt überliefert. Doch wird im Privileg für Bevergern von 1366 an zwei Stellen ausdrücklich auf das an Lingen verliehene Recht hingewiesen.
- Das Lingener Stadtrecht von 1401 ist keine Erstverleihung, sondern eine Zusammenfassung der seit etwa 1300 gewährten Freiheiten.
- Ein weiteres Indiz für die städtischen Qualitäten Lingens im 14.
- Jahrhundert ist die Ausgestaltung des Kirchenwesens.
- Pfarrechte werden 1250 erstmals urkundlich erwähnt.
- Sie stehen zunächst wohl noch mit der Kirche in der Vorsiedlung in Verbindung, gehen jedoch bald auf die spätestens im 14.
Jahrhundert auf dem Marktplatz errichtete Walpurgiskirche über. Diese wird im Jahre 1367 bei der Bestätigung der Frühmeßpfründe als ”neue Kirche” erstmals erwähnt. Eine weitere Kirche, die St. Andreas- Kapelle, gab es im Burgbereich. Gegen Ende des 14.
Jahrhunderts entstand als bürgerliche Stiftung vor den Toren der Stadt an der Straße nach Haselünne, also an der Flämischen Straße, das St.- Antonius- Gasthaus. Es diente der Versorgung Armer und Kranker und besaß ebenfalls eine Kapelle. Die städtische Entwicklung Lingens im 14. Jahrhundert ist eingebettet in die Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von Tecklenburg und ihren geistlichen Nachbarn, den Fürstbischöfen von Osnabrück und Münster, um den Ausbau ihrer Territorien.
Dabei wurden gegen Ende des Jahrhunderts Burg und Stadt Lingen innerhalb weniger Jahre zweimal erobert. Eine Reminiszenz an diese bewegte Zeit ist das Kivelingsfest, das die Lingener Jugend seit Jahrhunderten feiert. Es wird auf eine Belagerung der Stadt im Jahre 1372 zurückgeführt.
- Damals seien, als Not am Mann war, die ledigen Bürgersöhne zur Verteidigung der Stadt aufgeboten worden.
- Zusammen mit den Burgmannen hätten sie erfolgreich den Feind abgewehrt.
- Doch die Tapferkeit der Lingener Bürger konnte das Blatt nicht wenden.
- Die Grafen von Tecklenburg mußten sich schließlich nach jahrzehntelangem Kampf geschlagen geben und verloren im Jahre 1400 den größten Teil ihrer Besitzungen.
Lingen, Burgstraße mit dem Amtsgericht.Lingen, das lange Zeit am Rande des tecklenburgischen Machtbereichs gelegen hatte, erfuhr durch den Frieden von 1400 eine starke Aufwertung. Der Kontroll- und Stützpunkt an der Ems war die einzige Stadt von Bedeutung in dem geschrumpften Territorium.
- Graf Nikolaus II.
- Trug dem auch sogleich Rechnung. Am 2.
- Februar 1401 bestätigte er der Stadt Lingen all jene Privilegien, die bereits seine Vorfahren der Bürgerschaft verliehen hatten.
- Ein Jahr später überschrieb er seiner Frau die Burg Lingen als Witwensitz.
- Der gräfliche Hof hielt sich fortan des öfteren in Lingen auf, was den Ausbau der Burg zu einer Nebenresidenz förderte.
Über die Bevölkerungsstruktur und die wirtschaftlichen Verhältnisse im spätmittelalterlichen Lingen sind mangels Quellen nur vage Angaben möglich. Die Stadt zählte ca.100 bürgerliche Häuser. Die Einwohnerschaft setzte sich aus der Geistlichkeit, den Burgmannen, Händlern und Handwerkern sowie einer nicht geringen Zahl Landwirtschaft treibender Haushalte zusammen.
Gildebriefe der Handwerker sind erst vom Ende des 16. Jahrhunderts überliefert, doch darf von Zusammenschlüssen der für die unmittelbare Versorgung notwendigen Handwerke ausgegangen werden. Durch die Verlegung der Friesischen Straße auf das linke Emsufer lief der Fernhandel überwiegend an Lingen vorbei.
Der Lingener Markt schrumpfte zum Nahmarkt. Im Spätmittelalter floß die Ems so nahe an Lingen vorbei, daß bei Überschwemmungen Gefahr für die Stadt zu befürchten war. Im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts wurde deshalb oberhalb von Lingen ein Durchstich gegraben, so daß sich die Ems weiter westlich in größerer Entfernung von der Stadt ein neues Bett suchte.
Infolge von Familienstreitigkeiten kam es gegen Ende des 15. Jahrhunderts zu einer Teilung der Grafschaft Tecklenburg. Graf Nikolaus IV. residierte ab 1498 zusammen mit seiner Mutter auf der Burg in Lingen. Eine unruhige Zeit begann. Da Graf Nikolaus den Rückgang des Handels in der Stadt durch Überfälle auf Kaufleute in den benachbarten Territorien auszugleichen suchte, eroberte der Bischof von Münster 1518 Stadt und Burg Lingen und hielt das Land ein Jahr lang besetzt.
Der geflohene Graf Nikolaus fand zunächst Unterstützung bei Herzog Johann von Kleve.1526 trug er Herzog Karl von Geldern sein Land als Lehen sowie Stadt und Burg Lingen als ”offenes Haus” auf. Mit dem Tode Graf Nikolaus IV. im Jahre 1541 endete Lingens Zeit als Residenzstadt.
- Unter seinem Nachfolger Graf Konrad I.
- Wurden die verschiedenen Teile der Grafschaft Tecklenburg wieder in einer Hand vereinigt.
- Der neue Landesherr führte in Lingen das lutherische Bekenntnis ein und verwandte große Mühe und Anstrengungen auf den Ausbau der Befestigungslagen.
- Der Marktplatz der Stadt erhielt unter ihm seine heutige Form.
Die Walpurgiskirche und mehrere Burgmannshöfe wurden eingelegt, um das Schußfeld vor der Burg zu verbessern. Doch die Herrschaft Graf Konrads über Lingen war nur von kurzer Dauer. Da er sich dem Schmalkaldischen Bund angeschlossen und damit gegen Kaiser Karl V.
Gestellt hatte, wurden Stadt und Burg Lingen Anfang des Jahres 1547 von kaiserlichen Truppen erobert. Lingen und weitere 13 Kirchspiele wurden von der Grafschaft Tecklenburg abgetrennt und gingen in den Besitz des kaiserlichen Heerführers Maximilian Graf von Büren über. Sie bildeten fortan die Herrschaft oder Grafschaft Lingen.
Im Jahre 1548 wurde Lingen von einem Stadtbrand heimgesucht, dem auch das Rathaus und die ältere schriftliche Überlieferung zum Opfer fielen. Mit dem Übergang Lingens an Maximilian Graf von Büren hatte die unruhigste Epoche in der Geschichte Lingens begonnen.
- In den folgenden drei Jahrhunderten wechselte die Stadt mehr als zehn Mal die Landesherrschaft.
- Zunächst gehörte Lingen zum Königreich Spanien, später zu den Vereinigten Niederlanden; kurze Zeit hatte es auch der Bischof von Münster in Besitz (1672 – 1674). Im 18.
- Jahrhundert war der König von Preußen Landesherr über Lingen.
Im 19. Jahrhundert wechselten sich Frankreich, Preußen und das Königreich Hannover in der Herrschaft ab. Mehrfach war mit dem Wechsel des Landesherrn auch ein Konfessionswechsel verbunden. Graf Maximilians Erbtochter Anna verkaufte im Jahre 1551, bevor sie sich mit dem Prinzen Wilhelm von Oranien verheiratete, die Herrschaft Lingen für 120.000 Goldgulden an Kaiser Karl V.
Dieser gliederte das neu erworbene Land seinen burgundischen Besitzungen in den Niederlanden ein. Mit Lingen besaß der Kaiser einen Wachtposten an der Ems und zugleich einen wichtigen Ausgangspunkt für politische, militärische und wirtschaftliche Aktivitäten in Nordwestdeutschland. Als Karl V. im Jahre 1555 abdankte und die habsburgischen Länder an seine Söhne aufteilte, fielen die Niederlande und damit auch die Stadt Lingen an König Philipp II.
von Spanien. Die Stadt an der Ems war damit zum östlichen Außenposten des spanischen Weltreiches geworden. Für eineinhalb Jahrhunderte schied sie faktisch aus dem Deutschen Reich aus und teilte das Schicksal der Niederlande. Im spanisch- niederländischen Krieg (1568-1648) war Lingen lange Zeit heiß umkämpft und wechselte mehrfach den Besitzer.
Für beide Parteien war es ein wichtiger Brückenkopf bei der Eroberung der östlichen Niederlande. Stadt und Burg Lingen wurden ein halbes Jahrhundert lang nach den neuesten, mehrfach sich ändernden Konzeptionen der Belagerungskunst zu einer der bedeutendsten Festungen in Nordwestdeutschland ausgebaut.
Der Eroberung durch die Niederländer im Jahre 1597 folgte 1605 die Rückeroberung durch die Spanier. Mehrere Jahrzehnte lang lag in der Stadt eine starke Garnison. Zeitweise waren es über 2.000 Soldaten, die in der etwa 1.200 Einwohner und 180 Häuser zählenden Stadt einquartiert waren.
- Als sich das Kriegsgeschehen mehr in den Süden verlagerte und Lingen dadurch zunehmend an strategischer Bedeutung verlor, stimmte die spanische Regierung in Brüssel 1632 der Neutralisierung Lingens zu.
- Die Festung wurde innerhalb weniger Monate geschleift, und Anfang 1633 ging Lingen in den Besitz des Prinzen von Oranien über.
Von den Wirren des Dreißigjährigen Krieges blieb die Stadt fortan weitgehend verschont. Die Zeit der oranischen Herrschaft über Lingen dauerte etwa sieben Jahrzehnte. Sie bedeutete für die Stadt eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und eines regen Austausches mit den benachbarten niederländischen Provinzen.
Zeugnisse dieser Epoche sind eine Reihe repräsentativer, teilweise heute noch das Stadtbild prägender Bauten, die damals von Lingener Bürgern oder landesherrlichen Beamten errichtet wurden. Weniger Erfolg hatten die oranischen Landesherren mit ihrer Religionspolitik. Ihr Versuch, die mehrheitlich katholische Bevölkerung der Stadt auf dem Verordnungsweg und durch obrigkeitliche Zwangsmaßnahmen dem reformierten Bekenntnis zuzuführen, scheiterte.
Doch mit den dabei geschaffenen Bildungseinrichtungen setzten sie wichtige Akzente für die weitere Entwicklung Lingens. Die bereits vorhandene Lateinschule wurde auf vier Klassen erweitert und für sie in den Jahren 1678-1680 ein geräumiges Schulgebäude mit entsprechenden Klassenräumen und einem großen Auditonum geschaffen.
- Der besseren Unterbringung von Lehrern und Schülern diente das 1684/85 erbaute Seminarium.1697 wurde schließlich das Gymnasium academicum feierlich eröffnet.
- Die Lingener,Universität” entsprach dem Typ einer reformierten Hohen Schule mit vier Fakultäten, aber ohne Promotionsrecht.
- Lingen hatte dadurch ein Bildungssystem in seinen Mauern, mit dem es die meisten Städte vergleichbarer Größe weit übertraf.
Die wirtschaftliche Situation der Bürger besserte sich vor allem durch die Universität merklich. Nach dem Tod des kinderlosen Prinzen Wilhelm III. von Oranien fiel Lingen an den König von Preußen. Die Stadt an der Ems wurde Verwaltungsmittelpunkt für die seit 1707 wiedervereinigten Grafschaften Lingen und Tecklenburg.
Der Wechsel der Landesherrschaft bedeutete zwar ein Ende der politischen, jedoch keineswegs der wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen zu den Niederlanden. Noch längere Zeit war Niederländisch in Kirche und Schule, aber auch im Alltag die vorherrschende Sprache. Die Studenten der Universität, teilweise auch die Professoren kamen zunächst weiterhin überwiegend aus den Niederlanden.
Umgekehrt wanderten zahlreiche junge Lingener in das wirtschaftlich besser entwickelte Nachbarland aus und ließen sich dort nieder. In den Heiratsregistern der Stadt Amsterdam sind z.B. in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts insgesamt 325 Männer und 478 Frauen aus Lingen als Ehepartner verzeichnet.
- Der holländische Gulden war die in Lingen gängige Währung.
- In den Sommer- und Herbstmonaten passierten täglich bisweilen 1.000 und mehr Saisonarbeiter, sogenannte Hollandgänger, den Emsübergang bei Lingen.
- Sie kamen aus ganz Nordwestdeutschland und verdienten als Saisonarbeiter in den Niederlanden ihren Lebensunterhalt.
Auf konfessionellem Gebiet brachte die preußische Toleranzpolitik einen allmählichen Wandel.1717 wurde den Katholiken der Gottesdienst in Privathäusern gestattet, woraufhin sie noch im gleichen Jahr an der Burgstraße eine einfache Kirche ohne Turm bauten.
Die Zeit, in der sie für ihre religiösen Verrichtungen in das benachbarte zum Fürstbistum Münster gehörende Darme ausweichen mußten, hatte ein Ende. Die 1728 gegründete lutherische Kirchengemeinde, zu der vor allem Beamte zählten, konnte 1737 ihre neben der Lateinschule neu erbaute Kirche einweihen. Seit dem Ende des 17.
Jahrhunderts hatte ein jüdischer Haushalt Wohnrecht in Lingen. Als Begräbnisplatz der Juden in der Grafschaft Lingen diente der sogenannte Judenberg, eine Sanddüne in der Nähe des christlichen Friedhofs. Die Bevölkerung Lingens wuchs im 18. Jahrhundert nur geringfügig.
- Im Jahre 1720 hatte die Stadt 1.721 Einwohner, 1803 gegen Ende der preußischen Zeit wurden 1.775 Bewohner gezählt.
- Die wirtschaftlichen Grundlagen der Stadt waren der Durchgangsverkehr und die Universität, Handel und Handwerk sowie in geringerem Umfang auch die Landwirtschaft.1720 dominierten bei den Gewerben die Weber (39 Haushalte) sowie die Brauer und Gastwirte (23 Haushalte).
Der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten nahm zu. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts fanden jährlich acht Vieh- und Krammärkte in Lingen statt. Nach den Napoleonischen Kriegen wurde Lingen 1815 dem Königreich Hannover zugeschlagen. An der stagnierenden Entwicklung der Stadt änderte sich zunächst wenig.
- Die Universität wurde 1819 aufgehoben; an ihre Stelle trat 1820 ein Humanistisches Gymnasium.
- Von 1834 – 1837 war Lingen Garnisonstadt.
- Die neu erbauten, schon bald längere Zeit leerstehenden Kasernen wurden ab 1854 als Frauengefängnis genutzt.
- Der Ausbau der Chausseen zu Beginn des 19.
- Jahrhunderts bestätigte zwar Lingens Rolle als Knotenpunkt überregionaler Verkehrswege, brachte jedoch ebenso wenig neue Impulse wie der Bau des hannoverschen Emskanals (1820 – 1829), der Lingen über Meppen mit dem Seehafen Emden verbinden sollte.
Ein Zeitgenosse schrieb, daß Lingen eine Kaserne ohne Soldaten und einen Hafen ohne Schiffe habe. Im konfessionellen Bereich brachte der Übergang an das Königreich Hannover 1822 die Gleichstellung der Katholiken mit den bisher bevorrechtigten Reformierten und Lutheranern.
- Neben der baufälligen Scheunenkirche entstand 1833 – 1836 nach den Plänen des Architekten Niehaus die neue katholische Stadtpfarrkirche St.
- Bonifatius.
- Die Zahl der jüdischen Familien nahm seit Beginn des 19.
- Jahrhunderts langsam aber stetig zu.1869 wurde die Synagogengemeinde Lingen errichtet, 1878 die neu erbaute Synagoge eingeweiht.
Der entscheidende Impuls im wirtschaftlichen Bereich war der Anschluß Lingens an das überregionale Eisenbahnnetz im Jahre 1856. Zwar kam der wichtige Eisenbahnknotenpunkt ins benachbarte Rheine, doch erhielt Lingen als Ausgleich eine Eisenbahnwerkstätte.
Sie wurde durch mehrfache Erweiterung zum bedeutendsten Industriebetrieb in Lingen. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts stieg die Belegschaft auf über 1.000 Beschäftigte. Zeitweilig lebte jeder dritte Lingener vom Ausbesserungswerk, wie der Betrieb später genannt wurde. Der wirtschaftliche Aufschwung, den Lingen seit der Mitte des 19.
Jahrhunderts erlebte, spiegelt sich deutlich in den Einwohnerzahlen wieder. Während die Bevölkerung der Stadt von 1803 bis 1848 lediglich auf 2.736 Einwohner wuchs, waren es im Jahre 1900 bereits 7.048 Einwohner.1920 hatte Lingen 11.000 Einwohner. Der von externen Faktoren ausgelöste Wachstumsschub führte zu tiefgreifenden Veränderungen der Gestalt und Infrastruktur der Stadt.
Neue Schulen mußten gebaut, soziale Einrichtungen geschaffen werden (1855 Gründung und 1891 Erweiterung des Bonifatius-Hospitals). Für die Stadtverwaltung wurde 1873 am Marktplatz ein neues Dienstgebäude angekauft, die ersten öffentlichen Versorgungseinrichtungen entstanden (1861 Gaswerk, 1891 Beginn der Kanalisation, 1892 Städtischer Schlachthof, 1908 Wasserwerk).
Die Wohnbebauung, die sich bislang überwiegend auf den Bereich innerhalb des alten Stadtgrabens beschränkt hatte, griff längs der Ausfallstraßen und östlich der Stadt weit in das Umland hinein. Neben dem Ausbesserungswerk konnte sich im 19. Jahrhundert in Lingen kein weiteres großes Unternehmen entwickeln.
Es entstanden jedoch mehrere kleinere verarbeitende Betriebe, die zusammen mit dem prosperierenden Handwerk und den verschiedenen staatlichen Behörden für zahlreiche Arbeitsplätze sorgten. Die Kreisstadt Lingen wurde zum wirtschaftlichen Zentrum des gesamten Emslandes. Uberregionale Bedeutung erlangte der Lingener Viehmarkt, auf dem sich in vierzehntägigem Turnus Viehhändler aus ganz Norddeutschland und Westfalen einfanden.
Die Jahre nach dem 1. Weltkrieg markieren einen deutlichen Einschnitt in der wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung der Stadt. Die Zahl der Arbeitslosen war hoch, da es im Ausbesserungswerk mehrfach zu Massenentlassungen kam. Durch genossenschaftlichen Wohnungsbau versuchten die Stadtväter, die Wohnungsnot und die Arbeitslosigkeit zu lindern.
- Am 1. Juni 1927 wurde Lingen von einem Wirbelsturm heimgesucht, der innerhalb weniger Minuten großen Schaden anrichtete.
- Eine etwa 100 m breite Schneise der Verwüstung zog sich quer durch die Stadt.
- Lingen war in der Weimarer Zeit die einzige Stadt im Emsland, in der die Arbeiterbewegung eine feste Basis hatte.
SPD und KPD errangen bei den Kommunalwahlen stets achtbare Erfolge, konnten die solide Zentrumsmehrheit jedoch nicht gefährden. Die NSDAP blieb auch im März 1933 weit unter dem Reichsdurchschnitt. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde ein 25jähriger Medizinstudent zum Oberhaupt der Stadt ernannt.
Lingen hatte damals den jüngsten Bürgermeister in ganz Deutschland.1934 wurde Lingen wieder Garnisonstadt; zwischen Ems und Kanal entstanden im Stadtteil Reuschberge ausgedehnte Kasernenanlagen, die 1935 bezogen wurden.1936 und 1937 errang der Lingener Autorennfahrer Bernd Rosemeyer seine größten Erfolge.
Beim Versuch, seine im Vorjahr aufgestellten Weltrekorde zu verbessern, verunglückte er am 28. Januar 1938 tödlich. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 fiel die Lingener Synagoge der nationalsozialistischen Zerstörungswut zum Opfer. Von den Auswirkungen des alliierten Luftkriegs blieb Lingen lange Zeit weitgehend verschont.
Größere Schäden richteten die Angriffe am 21. Februar und 21. November 1944 an. Über 60 Bewohner der Stadt wurden dabei getötet. Anfang April 1945 setzten sich Wehrmachtseinheiten in Lingen fest, um die alliierten Truppen an der Überquerung von Ems und Dortmund- Ems- Kanal zu hindern. In der drei Tage lang heftig umkämpften Stadt wurden zahlreiche Gebäude stark beschädigt.118 deutsche Soldaten und 27 Zivilpersonen fanden den Tod.
In den ersten Nachkriegsjahren war die Beseitigung der Wohnungsnot das größte Problem. Im Norden und Westen der Stadt entstanden neue Siedlungen. Allein in den Jahren 1948 – 1954 wurden 1.600 Wohnungseinheiten erstellt. Die Zahl der Einwohner stieg innerhalb von zwei Jahrzehnten fast auf das Doppelte (1945:13.632 Einw., 1965: 26.442 Einw.).
Der Ausbau der städtischen Infrastruktur konnte mit dieser Entwicklung kaum Schritt halten. Nur mit Verzögerung und unter großen Schwierigkeiten konnten die erforderlichen Schulen, Straßen und öffentlichen Versorgungseinrichtungen gebaut werden, da die Steuerkraft der Stadt zu gering war. Dabei hatte die wirtschaftliche Entwicklung durchaus vielversprechend begonnen.
Bereits nach kurzer Zeit wurden im Eisenbahn- Ausbesserungswerk die Beschäftigtenzahlen der Vorkriegsjahre wieder erreicht.1948 ließ sich die Deutsche Schachtbau- und Tiefbohrgesellschaft, eine Tochter der Salzgitter AG, in Lingen nieder. Mehrere mittelständische Betriebe wurden neu gegründet und erlebten eine rasche Aufwärtsentwicklung.1956 zog die Bundeswehr in die ehemaligen Wehrmachtskasernen ein, Lingen war wieder Garnisonstadt.
Doch der wirtschaftliche Aufschwung hielt nicht an. Er stieß schon bald in dem nur 1.195 ha großen Stadtgebiet – im wörtlichen Sinn – an seine Grenzen. Da Gewerbeflächen fehlten, wanderten mehrere expandierende Betriebe in Umlandgemeinden ab. Die neue Erdölraffinerie Emsland entstand vor den Toren der Stadt im benachbarten Holthausen (Produktionsbeginn 1954).
Hinzu kam, daß seit Beginn der fünfziger Jahre im Eisenbahn- Ausbesserungswerk die Belegschaft kontinuierlich verringert wurde. Einen Ausweg aus dieser prekären Situation brachte der freiwillige Zusammenschluß mehrerer Umlandgemeinden mit der Stadt Lingen im Jahre 1969 sowie weitere Eingemeindungen im Rahmen der Gebietsreform von 1974.
Das Stadtgebiet umfaßte nun eine Fläche von 15.836 ha mit 46.607 Einwohnern. Außerdem kam die Stadt als Bundesausbauort in den Genuß erheblicher Fördermittel. Zwar ging bei der Kreisreform 1977 der Kreissitz verloren, doch wurde Lingen als Ersatz der Status einer ”Großen selbständigen Stadt” zuerkannt.
Die kommunale Neugliederung des Raumes Lingen und die Wirtschaftsförderung durch Land und Bund waren die Initialzündung zu einer deutlichen und nachhaltigen Verbesserung der finanziellen Situation der Stadt. Ausgedehnte Industrie- und Gewerbegebiete konnten ausgewiesen werden.
- Durch die Neuansiedlung von Betrieben entstanden zahlreiche neue Arbeitsplätze.
- Vor allem im Energiebereich erlangte Lingen überregionale Bedeutung.
- Als Nachfolger des 1968 bis 1979 betriebenen Kernkraftwerks Lingen entstanden seit den 70er Jahren drei Kraftwerksblöcke auf Erdgasbasis und das Kernkraftwerk Emsland, das 1988 ans Netz ging.
Dank der enormen Steigerung der Finanzkraft der Stadt konnten nun erhebliche Mittel zur Verbesserung der Infrastruktur eingesetzt werden. Im Vordergrund standen dabei die bislang zu kurz gekommenen Bereiche Stadtsanierung und Kultur, Sport und Freizeit.
Wie viele Lingen gibt es?
Ortsräte – In den ehemaligen Samtgemeinden Altenlingen, Baccum und Bramsche sowie in den ehemaligen Gemeinden Brockhausen, Brögbern, Clusorth-Bramhar, Darme, Holthausen, Laxten und im Ortsteil Schepsdorf (mit Reithlage und Herzford) der ehemaligen Gemeinde Schepsdorf-Lohne bestehen jeweils Ortsräte, die über die Entwicklung ihrer Ortschaften mitentscheiden können.
In welchem Landkreis liegt Lingen?
Landkreis Emsland – Lingen (Ems) – Städte und Gemeinden – Das Emsland.
Wo hat es in Lingen gebrannt?
Lingen: Brand in Mehrfamilienhaus – Polizei ermittelt Stand: 02.12.2022 07:38 Uhr Die Feuerwehr in Lingen musste am Freitag zu einem Brand ausrücken. Die Ursache könnte auch Brandstiftung sein. (Themenbild) In der Nacht zu Freitag hat es in einem Mehrfamilienhaus in Lingen (Landkreis Emsland) gebrannt.
Die Polizei geht davon aus, dass das Feuer im Keller absichtlich gelegt wurde. Sie hat einen Verdächtigen gefasst, einen 33-jährigen Mann. Allerdings könne auch ein technischer Defekt an einem Gerät in der Waschküche noch nicht ausgeschlossen werden, so eine Polizeisprecherin. Die 15 Bewohner konnten das Haus rechtzeitig verlassen.
Verletzt wurde niemand. Die Bewohner sind vorübergehend in der Jugendherberge Lingen untergebracht, so die Polizei. Weil sich viel Rauch ausgebreitet hat, ist das Haus im Lingener Innenstadtbereich aktuell nicht bewohnbar. Jederzeit zum Nachhören 8 Min Was in Ihrer Region wichtig ist, hören Sie in dem Mitschnitt der 15:00 Uhr Regional-Nachrichten auf NDR 1 Niedersachsen. Dieses Thema im Programm:
Wann wird es dunkel Nähe Lingen Ems?
Sonnenuntergang in Lingen /Ems: 21:33 Uhr – Der Sonnenaufgang in Lingen /Ems ist heute um 05:40 Uhr. Der Sonnenuntergang in Lingen /Ems ist heute um 21:33 Uhr. Lingen /Ems befindet sich geografisch auf dem Breitengrad 52.51° N und dem Längengrad 7.316° E.
Ist Lingen eine schöne Stadt?
Lingen ist die grösste Stadt im schönem Emsland und bietet Besuchern eine Vielfalt an Freizeit- und Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel ein Spaziergang durch die Lingener historische Altstadt, das wunderschöne Glocken- und Figurenspiel ( historische Rathaus), das Kutscherhaus ( Emslandmuseum ) und vieles mehr.
Was ist Rosen in Lingen?
Vor allem rund um die Integrität von komplexen technischen Strukturen wie Öl- und Gaspipelines, industriellen Anlagen etc. Die ROSEN Gruppe bietet Lösungen in verschiedensten Industrien an, um den Schutz von Mensch und Umwelt zu gewährleisten.
Wann ist Pöttemarkt in Lingen?
Es ist Tradition in Lingen: Erst gibt es mehrere Tage Kirmes-Trubel – und am Dienstag danach gibt es den Pöttemarkt in der Fußgängerzone. In diesem Jahr können an diesem Dienstag, 9. Mai 2023, zwischen 8 und 18 Uhr an rund 120 Ständen Waren begutachten und gekauft werden, teilt die Stadt mit.
Wie viele Einwohner hat Lingen 2023?
Allgemeine Strukturdaten (Einwohnerzahlen) Mit Stand vom 01.03.2023 ergaben sich für unsere insgesamt 59.169 EinwohnerInnen die folgenden Strukturdaten: Rufen Sie hier die aktuelle auf. Einwohnerzahlen und Wohnsitzverhältnisse
Hauptwohnsitz: 56.758 Nebenwohnsitz: 2.411
Geschlecht
männlich: 29.624 weiblich: 29.545
Konfession
römisch-katholisch 29.199 lutherisch 9.887 reformiert 2.102 altkatholisch 9 sonstige 253 ohne Angabe 17.719
Einwohnerinnen und Einwohner in den Ortsteilen
Altenlingen (mit Wachendorf): 3.124 Baccum (mit Münnigbüren und Ramsel): 2.804 Holthausen-Biene: 3.413 Bramsche (mit Mundersum, Hüvede-Sommeringen und Estringen): 2.915 Brockhausen: 162 Brögbern: 3.264 Clusorth-Bramhar: 890 Darme: 4.312 Laxten: 7.193 Lingen (Ems): 29.204 Schepsdorf: 1.938
: Allgemeine Strukturdaten (Einwohnerzahlen)
Wie alt ist die Stadt Lingen?
Stationen der Stadtgeschichte Erstmals aktenkundig wurde Lingen (Ems) im Jahr 975. Kaiser Otto II. übertrug damals dem Bischof Ludolf von Osnabrück verschiedene im heutigen Stadtteil Altenlingen gelegene Güter als Lehen. Was den Ort an der Ems so interessant machte, war seine günstige Lage im überörtlichen Verkehrsnetz.
1227: Lingen besitzt stadtähnlichen Charakter; die Bischöfe von Osnabrück und Münster vereinbaren, nach einer erfolgreichen Eroberung Lingens die dortigen Einkünfte aus Zoll, Münze und Gericht unter sich aufzuteilen 1401: Graf Nikolaus II. von Tecklenburg bestätigt das um die Mitte des 14. Jahrhunderts verliehene und 1366 erstmals erwähnte Lingener Stadtrecht 1632: Die Festung Lingen wird geschleift; Lingen geht Anfang 1633 in den Besitz des Hauses Oranien über 1697: Gründung der Universität (Gymnasium academicum) in Lingen 1702: Stadt und Grafschaft Lingen fallen an Preußen 1829: Beginn des Schiffsverkehrs auf dem neuerbauten Ems-Hase-Kanal zwischen Lingen und Meppen 1856: Die Bahnstrecke Rheine-Emden wird eröffnet 1899: Dortmund-Ems-Kanal wird für den Schiffsverkehr freigegeben 1938: November-Pogrome: Synagoge wird in Brand gesteckt, zahlreiche jüdische Geschäfte geplündert und jüdische Mitbürger verhaftet 1970: Freiwilliger Zusammenschluss der Gemeinden Darme, Laxten und Brockhausen mit Lingen 1974: Gemeindereform: die Samtgemeinden Bramsche und Baccum, die Gemeinden Altenlingen, Brögbern, Holthausen-Biene, Clusorth-Bramhar und der Ortsteil Schepsdorf werden eingemeindet 1977: Lingen wird “Große selbstständige Stadt” und verliert den Kreissitz, seitdem gehört Lingen zum Landkreis Emsland; Bau des Theaters an der Wilhelmshöhe 1980: Neugestaltung der Innenstadt (Fußgängerzone in der Looken-, Marien-, Burg- und Großen Straße sowie Marktplatz) 1995: Lingen wird wieder Hochschulstandort 2012: Eröffnung des neuen Campus der Hochschule Osnabrück – Standort Lingen in den Hallen I und II 2013: Eröffnung der „EmslandArena” neben den Emslandhallen
Sie möchten weitere Daten? Auf den Seiten des Stadtarchivs finden Sie eine : Stationen der Stadtgeschichte
Ist Lingen noch NRW?
Energie-Kommune des Monats: Lingen (Ems) Juni 2022 Im westlichen Niedersachsen ist die Stadt Lingen mit ihren 59.000 Einwohner*innen die größte Stadt im Landkreis Emsland und fungiert so als Mittelzentrum mit oberzentralen Funktionen für die Region. Die Stadt hat als Standort des Atomkraftwerks Emsland über viele Jahre von der Atomkraft profitiert.
- So ist die Ansiedlung vieler Unternehmen an das Kraftwerk gebunden, Arbeitsplätze und Gewerbesteuerzahlungen hängen davon ab.
- In Zukunft spielt die Stadt an der Ems aber eine Vorreiterrolle in Deutschland für die Produktion und Anwendung von Grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab.
- Lingen transformiert sich gerade zur Keimzelle und Drehscheibe für vielfältigste Wasserstoffaktivitäten.
Die Planungen sehen enorme Elektrolyseanlagen im Gigawattbereich vor, die maßgeblich zum Gelingen der Energiewende in Deutschland beitragen werden. In unmittelbarer Nähe zu den benachbarten Niederlanden will die mittelgroße Stadt in den nächsten zehn Jahren zu einem Knotenpunkt im deutschen sowie europäischen Wasserstoffnetz werden.
- Über das ambitionierte Projekt GET H2 soll bis 2030 ein länderüberspannendes Netz zum Transport von grünem Wasserstoff aufgebaut werden.
- Gleichzeitig ist geplant, die Produktionskapazitäten von umweltfreundlichem Wasserstoff zu vervielfältigen.
- Ein Standort für die neuen Anlagen: die Stadt Lingen.
- Aber auch abseits davon überzeugt die Kommune, in der bereits durch Wind- und Solaranlagen erneuerbarer Strom produziert wird, mit einer Klimaoffensive.
Diese hat durch den Beschluss des Stadtrats im Jahr 2020 ein neues Klimaschutzkonzept zu erstellen, neuerlichen Schwung erhalten. Stadtwerke und Bürgerwindpark produzieren gemeinsam erneuerbaren Strom Lingen setzt nicht erst seit 2020 auf Erneuerbare Energien.
- Bereits im Jahr 2003 wurde der Windpark Lingen Ochsenbruch in Betrieb genommen.
- Der Park befindet sich nördlich der Kernstadt im Ortsteil Clusorth-Bramhar und ist der Standort für insgesamt 11 Windenergieanlagen.
- Sechs der elf Anlagen gehören den Stadtwerken und werden von ihnen betrieben.
- Die übrigen fünf Anlagen gehören zum Bürgerwindpark.
Insgesamt erzeugen die Anlagen vom Typ Enercon E-66/18.70 mit einer Nabenhöhe von knapp unter einhundert Metern nachhaltigen Strom für rechnerisch über 7.700 Haushalte. Das entspricht einer Produktion von 27 Millionen Kilowattstunden jährlich. Die Stadtwerke betreiben aber nicht nur eigene Anlagen, sondern unterstützen ebenso regionale Windparks durch die Vermarktung deren Stroms in der Kommune.
- So wird der Erhalt der vierzehn Bürgerwindenergieanlagen auch nach dem Auslaufen der EEG-Umlage gesichert und die Lingener*innen können sich sicher sein, dass ihr Strom nicht nur nachhaltig produziert wurde, sondern direkt aus der Region stammt.
- Wer aber nicht nur Ökostrom beziehen, sondern diesen gleich selbst produzieren möchte, der kann sich von den Stadtwerken zur Möglichkeit einer eigenen PV-Dachanlage beraten lassen.
Über verschiedene Modelle können die Anlagen entweder direkt erworben oder nur gemietet werden. Aufgrund der großen Nachfrage nach Solardachanlagen im Ort in Verbindung mit anhaltenden Lieferschwierigkeiten können für den Moment aber keine neuen Anfragen angenommen werden.
- Die hohe Nachfrage zeigt aber auch, dass die Bürger*innen bereit sind, auf dem eigenen Haus in die Energiewende zu investieren.
- Gleichzeitig bemühen sich die Stadtwerke, mit klimafreundlichen Investitionen soziale Verwerfungen abzufedern.
- Mit der kostenfreien Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach der städtischen Tafel kann der gemeinnützige Verein langfristig seine Energiekosten reduzieren.
Finanziert wurde die Anlage durch den Verkauf von Erneuerbaren Strom vollständig von den Stadtwerken. Solche Projekte zeigen beispielhaft, wie man Klimaschutz und sozialen Ausgleich zusammendenken kann. Klimaneutrale Stadtverwaltung bis 2035 mit dem neuen Klimaschutzkonzept „Klimaschutz ist bei uns in der Politik angekommen, deshalb hat der Rat der Stadt Lingen in der Sitzung vom 23.
Januar 2020 beschlossen, ein Klimaschutzkonzept zu erstellen”, unterstreicht Oberbürgermeister Dieter Krone. „Die Verwaltung hat sich das Ziel gesetzt, 2035 eine klimaneutrale Verwaltung zu sein und somit eine Vorbildfunktion einzunehmen”, konkretisiert Sebastian Siemen, der Klimaschutzmanager der Stadt, die kommunale Zielsetzung weiter.
Die Stadt will selbst einen Beitrag zum Klimaschutz leisten sowie mittels einer offensiven Kommunikationsstrategie ihren Bürger*innen zeigen, was möglich ist. Inzwischen wurde das Konzept im Stadtrat verabschiedet und befindet sich zurzeit in der Umsetzung.
Zentrale Eckpunkte des neuen Konzeptes sind unter anderem die Erstellung eines Energieleitfadens für städtische Liegenschaften, energetische Quartierssanierungen, Optimierung der Heizungsanlagen in städtischen Gebäuden, verstärkte Förderung der E-Mobilität sowie des Radverkehrs und die verstärkte Organisation von Informationsveranstaltungen für die Bürger*innen der Stadt.
Insbesondere im Wärmesektor können die Einsparpotenziale angehoben werden, bedenkt man, dass die Endenergie in kommunalen Einrichtungen 2019 noch zu 68 Prozent durch Erdgas bereitgestellt wurde. Sebastian Siemen erklärt deswegen, dass „insbesondere bei der Wärmewende ein sehr großes Potenzial zur Einsparung von CO 2 -Emissionen besteht”.
Die Stadt will ein Vorbild für die Bürger*innen genauso wie die Wirtschaft sein und so privates Engagement und lokale Akzeptanz der Maßnahmen stärken. Auch die Stadtwerke unterstützen die Verwaltung tatkräftig bei der Umsetzung der Wärmewende. Konzentriert wird sich zunächst auf den Aufbau eines städtischen Wärmenetzes.
Begonnen wurde in dem Gebiet der Innenstadt mit dem Wärmenetz „Am Alten Hafen”. Aktuell soll das Wohngebiet „Brockhausen” erschlossen werden. Weitere Quartiere werden in den nächsten Jahren sukzessive folgen. Insgesamt gehen die Stadtwerke von einer Reduktion der CO 2 -Emissionen um circa 50 Prozent bei angeschlossenen Quartieren – im Vergleich zu Wärme aus Heizkesseln und konventionellen Kraftwerken – aus.
- Diese Einsparungen werden durch die umweltfreundliche Produktion der Wärme mittels Kraft-Wärme-Kopplung möglich.
- Hier wird ansonsten ungenutzte Abwärme für den Heizprozess nutzbar gemacht und so dem Wärmenetz zugeführt.
- Ein bewährtes System, das in den nächsten Jahren möglichst weite Teile des Stadtgebietes versorgen soll.
Der Ausbau der Elektrolysekapazitäten kann in den nächsten Jahren die Effizienz der Wärmeerzeugung noch weiter steigern. Koppelt man deren Abwärme mit dem Wärmesektor, kann die Herstellung von grünem Wasserstoff mit der Bereitstellung CO 2 -neutraler Wärme verbunden werden.
Damit entsteht eine strommarkt- und netzdienliche Einbindung der Abwärme durch Sektorenkopplung. GET H2 macht Lingen zum Knotenpunkt im neuen europäischen Wasserstoffnetz Die Stadtverwaltung hat früh erkannt, dass Wasserstoff für die Erreichung der europäischen Klimaziele eine wichtige Rolle spielen wird.
Gleichzeitig bietet sich die Chance für kommunale Pioniere, sich als Wirtschaftsstandort im neuen europäischen grünen Wasserstoffmarkt zu etablieren. Deswegen wird Lingen den Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur zukünftig im Rahmen des Projektes GET H2 aktiv mitgestalten.
- Als Energieträger von morgen schafft grüner Wasserstoff eine wichtige Grundlage für die Energiewende und aktiven Klimaschutz”, erklärt Oberbürgermeister Krone und führt weiter aus: „In Lingen laufen dafür viele Stränge zusammen.
- Die RWE plant im ersten Schritt im Industriepark eine Elektrolyse-Anlage mit 100 Megawatt Leistung.
Die BP beabsichtigt parallel zu ihrer Raffinerie den Bau einer 50-Megawatt-Anlage.” Mittelfristig sollen die Erzeugungskapazitäten vor Ort auf zwei Gigawatt ansteigen. Damit würde die Stadt im Emsland sogar zur Weltspitze bei der Produktion von grünem Wasserstoff aufsteigen.
- In vier Abschnitten wird das Mammutprojekt bis 2030 zum Abschluss gebracht.
- Der erste Abschnitt GET H2 Nukleus soll bis 2024 fertiggestellt werden.
- Geplant ist der Bau eines 130 Kilometer langen Wasserstoffnetzes von Nordrhein-Westfalen nach Niedersachsen, genauer von Gelsenkirchen nach Lingen.
- Zusätzlich dazu wird ein Elektrolyseur mit Nebenanlagen im Industriegebiet der Stadt installiert.
Lingen bietet sich hier mit seiner Lage im Emsland als Standort an. Die Nähe zur Küste und Ruhrgebiet ermöglicht es der Stadt, zum einen Wasserstoff klimaneutral mittels Windstrom aus dem Norden im großen Stil herzustellen. Gleichzeitig sind mit dem Ruhrgebiet auch die Abnehmer*innen nicht weit entfernt.
- In den nächsten Projektabschnitten werden bis 2026 auch die Niederlande an das Wasserstoffnetz angeschlossen.
- Außerdem ist geplant die Elektrolysekapazitäten weiter auf 200 Megawatt auszubauen.
- Nach der Fertigstellung des zweiten Abschnittes rechnet die Stadt mit einem Einsparpotenzial von 70.000 Tonnen CO 2 pro Jahr.
Anschließend wird Salzgitter als weiterer Knotenpunkt zur Herstellung von grünem Wasserstoff an das Netz angeschlossen. Nach Projektabschluss 2030 und der Verbindung aller Projektbausteine soll über das gesamte Projekt und über dessen Standorte hinweg ein Vermeidungspotenzial von bis zu 16 Millionen Tonnen CO 2 gegeben sein.
Diese Einsparungen werden nicht zuletzt durch die weitere Nutzung des grünen Wasserstoffes zur Produktion von CO 2 -freien Stahl, dessen Einsatzes in Raffinerien und weiteren industriellen Verfahren möglich. Bis 2030 will Lingen mit GET H2 zum wichtigen Standort der bundesdeutschen Wasserstoffinfrastruktur werden.
Diese wird das Rückgrat eines neuen dynamischen europäischen Wasserstoffmarktes bildfen und somit einen entscheidenden Baustein für die Energiewende darstellen. GET H2 ist aber nicht das einzige Projekt, mit dem die Stadt die lokale Wasserstoffwirtschaft fördert.
In verschiedenen Projekten zum Beispiel der „H2-Region Emsland” ist die Kommune gemeinsam mit dem Landkreis an der Finanzierung beteiligt. Sowohl Stadt als auch Landkreis dienen dort als Ansprechpartner*in für unterschiedliche Akteure*innen im Bereich Wasserstoff. Durch die Schaffung einer Plattform zum Austausch und Dialog für alle Stakeholder*innen sollen Herausforderungen schnell identifiziert werden sowie Zielkonflikte aufgelöst werden, die dem Ausbau des Wasserstoffstandortes Lingen entgegenstehen könnten.
: Energie-Kommune des Monats: Lingen (Ems)
Welches Kennzeichen hat Lingen?
Kennzeichen King Zulassungsstelle Meppen Aschendorf (Papenburg) Lingen (Ems) Fahrzeugtyp PKW Anhänger Motorrad Leichtkraftrad LKW Traktor (grün) Steuerbefreit (grün) Kennzeichen – Option Standard Saison Historisch Elektro H-Saison Von Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Bis Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Das Kennzeichen EL steht für Emsland,
Kfz Kennzeichen | EL |
Steht für | Emsland |
Stadt / Ort / Landkreis / Sonderzeichen | Lingen (Ems), Meppen, Aschendorf (Papenburg) |
Bundesland | Niedersachsen |
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Wie viele Stadtteile hat Lingen?
Die zehn Ortsteile Lingens bilden rund um die Innenstadt den äußeren Rahmen der Stadt Lingen. Die ersten, ehemals selbständigen Gemeinden schlossen sich im Jahr 1970 freiwillig der Stadt Lingen an und wurden damit zu Ortsteilen (Darme, Laxten, Brockhausen).
- Mit der Gemeindereform im Jahre 1974 kamen die restlichen Ortsteile hinzu und Lingen besteht seitdem in seiner heutigen Form.
- Zu den Ortsteilen gehören: Altenlingen, Baccum, Bramsche, Brockhausen, Brögbern, Clusorth-Bramhar, Darme, Holthausen-Biene, Laxten und Schepsdorf.
- Arten mit den entsprechenden Grenzen finden Sie im Geoportal der Stadt Lingen.
Kartenübersicht im “Geoportal” der Stadt Lingen Nach dem Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz werden für die Interessenvertretung der Ortsteile im Rahmen der Kommunalwahlen Ortsräte gewählt, die von Ortsbürgermeistern geleitet werden. Vorrangige Aufgabe der Ortsräte ist die Wahrung der örtlichen Belange in Zusammenarbeit mit der Stadt Lingen.
Wo hat es heute in Nordhorn gebrannt?
Gemeldeter Zimmerbrand in Deegfeld – 27. Mai 2023 Am heutigen Abend wurde die Feuerwehr Nordhorn zu einem Zimmerbrand in den Stadtteil Deegfeld alarmiert. Der Notruf ging bei der Leitstelle ein, nachdem ein aufmerksamer Weiterlesen
Wo hat es in Nordhorn gebrannt?
Feuer zerstört Mensa in Schulgebäude in Nordhorn Stand: 12.05.2022 08:02 Uhr In der Nacht zu Donnerstag hat es in einer Schule in Nordhorn im Landkreis Grafschaft Bentheim gebrannt. Nach ersten Erkenntnissen geht die Polizei davon aus, dass das Feuer gelegt worden ist. Der Brand war in der Mensa der Schule ausgebrochen. Laut Polizei wurden große Teile der Einrichtung beschädigt. Die Ermittler schätzen den Schaden auf mehr als 100.000 Euro.
Wo hat es heute in Grevesmühlen gebrannt?
Feuerwehr löscht Brände im Wald nahe Grevesmühlen Gegen 13:45 Uhr informierte eine Anruferin die Integrierte Leitstelle Westmecklenburg über einen brennenden Baum im Börzower Wald. Aus bislang unbekannter Ursache brannte etwa 15 x 20 m des Waldbodens.
Wo wird es in Deutschland zuerst dunkel?
Wie entsteht dieser Unterschied eigentlich? – Sonnenuntergang in Ustronie Morskie Wie schon geschrieben geht die Sonne also im Osten auf, dementsprechend später im Westen, da Selfkant nun weiter westlich liegt, geht sie dort entsprechend später auf und dann natürlich auch später unter. Diesen Unterschied kann man natürlich auch berechnen, die Erde ist in 360 Längengrade unterteilt, die der Stand der Sonne einmal in 24 Stunden durchläuft.
- Somit entsprechen also 15 Längengrade genau einer Stunde.
- Schauen wir uns die geographische Lage von diesen beiden Städten an: Selfkant 5° 55′ östlicher Länge und Görlitz 14°59′östlicher Länge entspricht das einen Unterschied von 9 Längengraden, also rund 36 Minuten Unterschied etwas weniger, da ich die Minuten des Längengrads jetzt außer acht lasse.
Zur Berechnung also : 15 Grad entsprechen 60 Minuten, dann entspricht 1 Grad, also 4 Minuten. Nun könnte aber der Einwand kommen, aber im Norden ist es im Sommer viel länger hell und im Winter dunkel, das wissen wir aus 13 Jahren Leben in Norwegen ja zu Genüge.
Diese Verschiebung hat dann wiederum mit den Breitengraden zu tun. So scheint am 21.Juni bzw.22.Juni, dem Sommeranfang, am Polarkreis 24 Stunden lang die Sonne, der auf dem 66° 33′ 55″ nördlichem Breitengrad liegt. Am südlichem Polarkreis, der auf dem 66° 33′ 55″südlichem Breitengrad liegt ist es an diesem Tag 24 Stunden dunkel.
Also entsprechen am Sommerbeginn ein nördlicher Breitengrad rund 11 Minuten Unterschied. (2×66,55=24 Std., 24×60/133=10,8Min.). Deshalb ist es im Norden dementsprechend länger hell,dieser Unterschied nimmt zum Herbst hin ab und im Winter dreht sich der Unterschied entsprechend um und dann ist es entsprechend später hell.
Wo ist es fast immer dunkel?
Die Polarnacht ist in den Polargebieten ein Zeitraum um die Wintersonnenwende, in der die Sonne mehrere Tage bis Monate nicht direkt zu sehen ist. Die Polarnacht ist das Gegenteil des Polartages mit seiner Mitternachtssonne, Stimmungsbild gegen Ende der Polarnacht in Spitzbergen (78,5° Breite): Mittags steht der Mond über den Hügeln Am geografischen Nordpol und Südpol dauert die Polarnacht fast ein halbes Jahr, an den Polarkreisen genau einen Tag (wobei die Sonne aber noch teilweise über den Horizont steigt, nur der untere Rand nicht).
Wo wird es nie ganz dunkel?
Die Mitternachtssonne Jeden Sommer kommt es in der norwegischen Arktis zu einem Phänomen, bei dem die Sonne selbst um Mitternacht noch nicht hinter dem Horizont verschwunden ist. Erfahren Sie mehr über das arktische Sommerlicht, das bis zu vier Monate dauern kann. Nach einem langen Tag nähert sich die Sonne gegen Mitternacht dem Horizont.
Sie sind noch immer voller Energie und suchen sich ein gemütliches Plätzchen, um einen weiteren Sonnenuntergang zu beobachten. Das Abendlicht fällt warm auf das Meer und taucht das Deck in dieses unwirkliche Licht. Sie warten darauf, dass die Sonne untergeht, doch das tut sie nicht. Sobald Sie den nördlichen Polarkreis überquert haben, geht der Sonnenuntergang nahtlos in die Morgendämmerung über, und die Sonne beginnt wieder aufzugehen.
Norwegen ist für seine langen Sommertage bekannt, aber jenseits des nördlichen Polarkreises sind die Tage nicht nur lang – sie haben kein Ende. Während über dem Rest Norwegens die Nacht hereinbricht, ist die Sonne in Nordnorwegen noch immer nicht untergegangen und wird die ganze Nacht über am Himmel zu sehen sein.
Dieses atmosphärische Phänomen hat viele Namen – „Polartag”, „Weiße Nacht”, „Nachtlose Nacht” – aber der gebräuchlichste ist „Mitternachtssonne”. Während die Erde die Sonne umkreist, erleben wir verschiedene Jahreszeiten. Da sich die Erde auch um ihre eigene Achse dreht, erleben wir Tag und Nacht. Allerdings ist die Erde auf ihrer Achse um 23,4 Grad geneigt, was bedeutet, dass eine Hemisphäre immer näher an der Sonne ist als die andere.
Aus diesem Grund gibt es auf der Nord- und der Südhalbkugel gegensätzliche Jahreszeiten. Wenn wir in der nördlichen Hemisphäre Sommer haben, ist der Nordpol der Sonne zugewandt. Wenn sich die Erde dreht, bleibt die Polarregion der Sonne zugewandt, und am Nordpol selbst wird es ganze sechs Monate lang niemals dunkel.
- In den arktischen Gebieten südlich des Pols ist die Mitternachtssonne ebenfalls zu sehen, allerdings für kürzere Zeiträume.
- Je weiter man in Richtung Süden kommt, desto kürzer wird der Effekt sichtbar, und anstelle der goldenen Nächte des arktischen Sommers sind in den Gebieten unterhalb des nördlichen Polarkreises einfach die Tage länger.
In den äquatornahen Regionen ändert sich die Anzahl der Tageslichtstunden zwischen den Jahreszeiten kaum. Sobald der Sommer vorbei ist, geht die Sonne zum ersten Mal seit Monaten wieder über der Polarregion unter. Dieser Sonnenuntergang wird den Nordpol in eine sechsmonatige Dunkelheit versetzen, während in anderen Teilen der Arktis einige Monate lang die Tage immer kürzer werden, bevor im Winter die Polarnacht beginnt.
Im Sommer kann man die Mitternachtssonne überall jenseits des nördlichen Polarkreises sehen. Das ist die abstrakte geografische Linie, die durch Schweden, Finnland, Russland, Alaska, Kanada, Grönland, und natürlich durch das Land der Mitternachtssonne selbst, Norwegen, verläuft. Dieses Himmelsereignis hält umso länger an, je weiter man in Richtung Norden kommt.
Im Spitzbergen-Archipel, diesem außergewöhnlichen norwegischen Inselparadies weit oben in der Arktis, steht die Sonne jedes Jahr von Ende April bis Ende August 24 Stunden am Tag am Himmel. Das bedeutet, dass die Einheimischen im Sommer etwas mehr als vier Monate lang ohne Unterbrechung Sonnenlicht genießen können! In den meisten Teilen Norwegens ist die Mitternachtssonne von Mai bis Ende Juli zu sehen.
Spitzbergen 20. April–22. August Hammerfest 16. Mai–28. Juli
Wie die meisten Lebewesen werden auch wir stark vom Licht der Sonne beeinflusst. Wahrscheinlich haben Sie schon vom Biorhythmus gehört, der die verschiedenen Veränderungen beschreibt, die unser Körper im Laufe des Tages erfährt. Diese Zyklen werden von der inneren biologischen Uhr unseres Körpers gesteuert, die vor allem durch unsere Genetik, aber auch durch die Lichtverhältnisse in unserer Umgebung beeinflusst wird.
Deshalb fühlen wir uns tagsüber, wenn es hell ist, eher wach, während wir nachts, wenn es dunkel ist, das Bedürfnis nach Schlaf haben. Was passiert also, wenn es nicht dunkel wird? Viele Norweger genießen das endlose Sonnenlicht und den Energieschub, den sie durch die Mitternachtssonne erhalten. Ganz im Geiste des friluftsliv (der typisch norwegischen Liebe zum Leben in der Natur) füllen sie ihre Tage mit Aktivitäten im Freien und nutzen die Jahreszeit, um möglichst viel draußen unterwegs zu sein.
Man kann die Einheimischen in den frühen Morgenstunden beim Kajakfahren antreffen oder bis spät in die Nacht durch die Berge wandern sehen, stets in der Gewissheit, dass die Sonne nicht untergeht und sie im Hellen nach Hause kommen. Wenn Sie das Land der Mitternachtssonne besuchen, verlieren Sie vielleicht das Zeitgefühl, da ein Tag nahtlos in den nächsten übergeht.
- Gleichzeitig muten die Tage etwas unwirklich an, und selbst diejenigen, die normalerweise früh zu Bett gehen, finden sich vielleicht noch weit nach Mitternacht in der Lounge wieder, um mit ihren Mitreisenden noch ein wenig zu plaudern.
- Da die Einheimischen ihren Tagesablauf nicht mehr nach den kurzen Tageslichtperioden ausrichten müssen, wirkt alles viel entspannter, und viele bleiben bis spät in die Nacht hinein auf.
In Norwegen steht der Sommer ganz im Zeichen der Geselligkeit, und die Norweger nutzen die hellen Nächte für Grillpartys oder um sich noch spät abends auf ein Getränk zu verabreden.
Foto: Getty Images, Hurtigruten und Raymond Engmark
Das Licht der Mitternachtssonne ist vergleichbar mit der „Goldenen Stunde”. Das ist die Zeit kurz nach Sonnenaufgang oder kurz vor Sonnenuntergang, wenn Fotografen sich auf den Weg machen, um die perfekte Tageslichtstimmung auszunutzen. Wie alle Aufnahmesituationen birgt auch diese Art von Licht ganz eigene Herausforderungen, aber wer diese gut meistert und damit umzugehen weiß, kann damit beeindruckende Aufnahmen erzeugen.
Warum heißt Emsland Emsland?
Ländliche Kulturlandschaft an der Ems bei Haren Idyllisches Emsufer Das Emsland trägt seinen Namen als „Land an der Ems ” von der Quelle in Westfalen bis zur Mündung in die Nordsee und als Landschaftsbezeichnung einer Region am Mittellauf der Ems im westlichen Niedersachsen und im nordwestlichen Nordrhein-Westfalen,
Eine wenig verbreitete Definition für die Region geht vom Flussverlauf aus und umfasst die heutigen niedersächsischen Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim, zusammen auch als hannoversches Emsland bezeichnet sowie den westfälischen Kreis Steinfurt, auch als westfälisches Emsland bezeichnet. In der Regel identifiziert man heute den Begriff Emsland aber mit dem gleichnamigen Landkreis.
Früher wurden sogar nur die nördlichen zwei Drittel des heutigen Landkreises als Emsland bezeichnet, also die im Alten Reich zu Niedermünster gehörenden Gebiete, wobei vor allem im Osten das Emsland i.e.S. und den Hümmling geteilt wurde. Beide Landschaftsteile sind durch (ehemalige) Moorgebiete, eine unterschiedliche Bodenstruktur und (früher) unterschiedliche politisch-soziale Verhältnisse voneinander geteilt.
Wie oft ist kivelingsfest in Lingen?
Kivelingsfest Ein unvergessliches Ereignis für alle Gäste und Lingener: Alle drei Jahre zu Pfingsten feiert die Heimatstadt der Kivelinge das Kivelingsfest – ein großes mittelalterliches Spektakulum. Das historische Volksfest erstreckt sich mit seinem bunten Markttreiben rund um Marktplatz, Universitätsplatz und Pulverturm.
- Was auch immer auf einem Markt im Mittelalter geschah, hier erleben Sie es in einzigartiger Kulisse hautnah: Überall finden sich Handwerker, Gaukler, Jongleure und Musikanten.
- Verschiedene Aktionen laden zum Mitmachen ein.
- Händler und Marketenderinnen bieten Waren, Speis und Trank feil.
- Das Fest endet am Pfingstmontag mit der Krönung des neuen Königs auf dem Marktplatz und einem großen Festumzug durch die Innenstadt.
Das nächste Kivelingsfest wird in Lingen voraussichtlich Pfingsten 2022 (ohne Festumzug) gefeiert. Nähere Informationen rund um das Kivelingsfest und das Festprogramm finden Sie auf der, : Kivelingsfest
Wie viele Einwohner hat Lingen 2023?
Allgemeine Strukturdaten (Einwohnerzahlen) Mit Stand vom 01.03.2023 ergaben sich für unsere insgesamt 59.169 EinwohnerInnen die folgenden Strukturdaten: Rufen Sie hier die aktuelle auf. Einwohnerzahlen und Wohnsitzverhältnisse
Hauptwohnsitz: 56.758 Nebenwohnsitz: 2.411
Geschlecht
männlich: 29.624 weiblich: 29.545
Konfession
römisch-katholisch 29.199 lutherisch 9.887 reformiert 2.102 altkatholisch 9 sonstige 253 ohne Angabe 17.719
Einwohnerinnen und Einwohner in den Ortsteilen
Altenlingen (mit Wachendorf): 3.124 Baccum (mit Münnigbüren und Ramsel): 2.804 Holthausen-Biene: 3.413 Bramsche (mit Mundersum, Hüvede-Sommeringen und Estringen): 2.915 Brockhausen: 162 Brögbern: 3.264 Clusorth-Bramhar: 890 Darme: 4.312 Laxten: 7.193 Lingen (Ems): 29.204 Schepsdorf: 1.938
: Allgemeine Strukturdaten (Einwohnerzahlen)
Wie viele Schulen hat Lingen?
In Lingen sind alle Schulformen vertreten: Von der Oberschule über Gymnasien, den Berufsbildenden Schulen und Berufsbildenden Gymnasien sowie Haupt- und Realschule. Darüber hinaus gibt es eine Förderschule Lernen sowie Förderschule Sprache und Hören sowie 16 Grundschulen in allen Orts- und Stadtteilen.